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Wochenbrief

Drei Fragen an Ramón Oliveras & Kim de l’Horizon

Die zwei Künstler*innen feiern Anfang Februar mit «A Certain Darkness Is Needed to See the Stars» Premiere und laden dazu ein, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen und die Schönheit des Lebens zu feiern. Wochenbrief #22

Team Gessnerallee, 29. Januar 2025

Credits: A Certain Darkness Is Needed to See the Stars

Liebe Besucher*innen der Gessnerallee, liebe Künstler*innen

Der Februar naht und wir freuen uns schon riesig auf die Premiere von «A Certain Darkness Is Needed to See the Stars» von Ramón Oliveras & Kim de l’Horizon (7.2./8.2.). Dazu haben wir den zwei Künstler*innen drei Fragen zur Ritual-Performance inklusive Schlagzeug-Solokonzert gestellt.

Was ist der Hintergrund von «A Certain Darkness Is Needed to See the Stars» beziehungsweise: Wie ist das Stück entstanden?

Ramón Oliveras: Es entstand in einer Zeit der Trauer und des Umbruchs, als ich mich mit dem Verlust meiner Mutter auseinandersetzte, welche ich vier Jahre lang in ihrem Sterbeprozess begleitet hatte. Der Tod, der zuvor ein abstraktes Konzept gewesen war, wurde plötzlich zu einer greifbaren Realität. Die Nähe zum Tod verstärkte aber auch meine Wahrnehmung der Schönheit und Zerbrechlichkeit des Lebens. Ich begann, die flüchtigen Momente intensiver zu erleben und die Verbindung zu meinen Lieben bewusster zu pflegen.

Mit dem Stück möchten wir einen Raum schaffen, der es anderen Menschen ebenfalls ermöglicht, in diesen Prozess einzutauchen. Es ist eine Einladung, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen und die Schönheit des Lebens in all seiner Fülle zu feiern. Es ist der Tanz zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen Trauer und Freude, zwischen Leben und Tod.

Wie habt ihr als Künstler*innenduo zusammengefunden?

Kim de l’Horizon: Wir trafen uns bei einem neopaganen Ritual. Es war die längste Nacht des Jahres. Mit dem Ritual wollten wir die Geister des Winters mit Feuer vertreiben; die meteorologischen Geister ebenso wie die anderen Geister der Kälte und Kluft; verletzte Herzen, gewalttätige Konflikte und fehlende Gemeinschaften. Das Individuelle und das Kollektive vermischten sich, wie immer. Wir erdeten uns auf dem steifen Boden und beschworen die Elemente und unsere Gemeinschaft. Am Ende des Rituals waren viele Dinge klar: Wir beide wollten zusammenarbeiten. Unsere Kräfte und unser Wissen vereinen, um andere Wege zu finden, die Geister der Grauheit zu bekämpfen.

Was wäre für euch die perfekte Rückmeldung aus dem Publikum?

Ramón Oliveras: Ich hoffe, dass die Erfahrungen des Publikums in diesem Raum sehr vielfältig und individuell ausfallen. Ich freue mich aber sehr, wenn die eine oder andere Person sich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen zur Vergänglichkeit auseinandersetzt und damit eine tiefere Verbindung zu sich selbst und anderen herstellt. Denn: To be blessed in death, one must learn to live. To be blessed in life, you must learn to die.

Jetzt zum wöchentlichen Überblick über Programmpunkte, Zeitungsartikel, Neuigkeiten und alles, was wir mit Ihnen teilen wollen:

Programmempfehlungen für diese und die kommende Woche

30. Januar, 19 bis 20 Uhr

(f)LUX von Ensemble Eklekto (SONIC MATTER)

SONIC MATTER lädt dazu ein, gemeinsam experimentelle Musik zu entdecken. Das Festival ist erneut an der Gessnerallee zu Gast – unter anderem in Form der Konzertperformance «(f)LUX». Geeignet für alle, die schon immer wissen wollten, wie Licht klingt. Mehr Informationen

1. Februar, 17 Uhr bis 18 Uhr und 20.30 Uhr bis 22 Uhr

«Die Insel» von [in]operabilities (SONIC MATTER)

Als Ensemble aus Künstler*innen mit unterschiedlichen Wahrnehmungsweisen hat [in]operabilities eine Neukomposition der Oper «Rinaldo und Alcina» geschaffen, die auf verschiedenen Sinnesebenen spielt. Die Veranstaltung findet ebenfalls im Rahmen von SONIC MATTER statt. Mehr Informationen

7. und 8. Februar, jeweils 20 Uhr

«A Certain Darkness Is Needed to See the Stars» von Ramón Oliveras & Kim de l’Horizon

Ein Schlagzeug-Solokonzert und eine Ritual-Performance als Einladung, sich mit der eigenen Vergänglichkeit zu versöhnen und die Schönheit des Lebens zu feiern. Sichern Sie sich jetzt ein Ticket!

Zeitung

Der Lesbian Gaze und der Blick als Einladung

Vergangenen November hat unsere Dramaturgin Isabel Gatzke eine Analyse über den Blick geschrieben. Denn dieser wird vor allem im Theater zum Aushandlungsfeld von Beziehungen und Begehren zwischen den Performer*innen und mit dem Publikum. Wer den Artikel damals verpasst hat, jetzt unbedingt lesen! Zum Beitrag

Ausserdem

Auch 2025 beleben Kids in Dance die Gessnerallee und machen den Nordflügel im Februar für zwei Wochen zu ihrem anderen Zuhause. Das diesjährige Tanzprojekt «Fragmente» bringt Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren aus Zürich und Umgebung zusammen. Gemeinsam mit der Choreografin Sabine Schindler und der Sozialpädagogin Bettina Aremu erarbeiten die teilnehmenden Jugendlichen in den Sportferien ein Tanzstück, das im Anschluss präsentiert wird. Der Anmeldeprozess läuft aktuell. Mehr Informationen

Und am 1. Februar startet das Bewerbungsfenster für das diesjährige TanzPlan Ost ChoreoLab. Die Ausschreibung richtet sich an Tänzer*innen und Choreograf*innen aus der Ostschweiz. Dieses findet statt in Rüdlingen (Schaffhausen) unter der Leitung von Gregory Stauffer. Mehr Informationen

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Das Team der Gessnerallee

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